Am 18.09.2025 fand auf Einladung von Monika Lichtinghagen-Wirths, Geschäftsführerin des Bergischen Abfall- und Wirtschaftsverbandes, eine DGAW-Fachveranstaltung auf dem :metabolon-Gelände statt. Die Entwicklung des Deponiestandortes Leppe zu einem Innovationsstandort und die Ausgestaltung als Forschungs- und Lernort wurden vorgestellt. Die „Bergische Ressourcenschmiede“ verfolgt einen ganzheitlichen Forschungsansatz unter der Einbindung interdisziplinärer Forscherteams, welche praxisbezogene, regionale Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Relevanz bearbeiten. Die Forschung findet nicht im Elfenbeinturm statt, sondern ist eingebunden in Lehr- und Bildungspläne unter Beteiligung regionaler Experten. Der Standort selbst wurde als Lernort für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung entwickelt. Die Forschungsgemeinschaft, bestehend aus dem Lehr- und Forschungszentrum sowie dem Institut :metabolon der TH Köln sowie dem Circular Transformation Lab Cologne, führen verschiedene Projekte auf dem .metabolon-Gelände durch. Organische und mineralische Ausgangsstoffe werden mit verschiedenen Aufbereitungsverfahren in halbindustriellem Maßstab behandelt, um Produkte und Energie zu gewinnen. Als Beispielverfahren sind Hydrothermale Carbonisierung, Vergasung oder Prozesswasseraufbereitung zu nennen. Begleitet werden die Projekte durch volkswirtschaftliche und soziologische Forschungsvorhaben.
Ergänzend zu den Präsentationen von Monika Lichtinghagen-Wirths stellte Alexander Kuß, TH Köln, die Ergebnisse eines Projektes vor, das sich mit der Integration von Mikroalgen in die Emissionsbehandlung von Hausmülldeponien beschäftigt. Dabei wurde daran gearbeitet, Hemmnisse abzubauen, die bisher einer industriellen Behandlung von Sickerwasser mit Mikroanlagen entgegenstehen. Dazu zählen wachstumshemmende Faktoren (Ammonium/Ammoniak), hohe Erntekosten, die Kontrollierbarkeit des komplexeren Prozesses und der hohe Flächenbedarf. Durch die Identifizierung einer Algenart (Chorella), die an die hohen Ammoniumkonzentrationen angepasst ist und die Verwendung von Mikrofilmen, in denen eine Symbiose zwischen den Mikroalgen und heterotrophen und nitrifizierenden Bakterien ermöglicht wird, konnten positive Ansätze gefunden werden. Der vollständige Vortrag ist hier abrufbar: