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DGAW-Pressemitteilung: BMBF-Fördermaßnahme ReziProK - Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft, Innovative Produktkreisläufe - Vorstellung von Geschäftsmodellen

Pressemitteilungen

Spannende Einblicke in Geschäftsmodelle der BMBF-Fördermaßnahme ReziProK: Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft - Innovative Produktkreisläufe

ReziProK ist eine Fördermaßnahme mit 25 Forschungsprojekten, die von 2019 bis 2023 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit ca. 30 Mio. € gefördert wurde. Weitere ca.10 Mio. € wurden von Industriepartnern eingebracht. Daher beinhalten die Projekte nicht nur eine neue oder verbesserte technische Herangehensweise, sondern sind mit einem Geschäftsmodell verbunden, über das eine erfolgreiche Vermarktung erreicht werden soll.

Circular Economy ernst genommen, sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich:

Was sind die Ergebnisse? Wie sehen erfolgreiche Geschäftsmodelle aus? Welche Rahmenbedingungen sind dafür erforderlich?

Auf Initiative von Prof. Dr. Henning Friege (N³ Nachhaltigkeitsberatung) stellten sich am 22.11.2023 sechs ausgewählte Projekte aus der Praxis im Rahmen einer digitalen Fachveranstaltung der DGAW vor. Auf den Einführungsvortrag von Katja Wendler (DECHEMA e.V.), die das Vernetzungs- und Transferprojekt ReziProk leitet, folgte die Präsentation folgender Geschäftsmodelle:

All-Polymer - Rezyklate für neue, hochwertige Produkte Markus Brzeski (A + Composites GmbH) Präsentation zum  Download

DiTex - Rezyklate für Berufskleidung, Rezyklate aus Berufskleidung Dr. Frieder Rubik (IÖW - Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung) Präsentation zum Download

DiLink - Mit dem digitalen Produktpass industrielle Kunststoffkreisläufe schließen Oliver Stübs (infosim GmbH I& Co. KG, Circular Innovation Lab) Präsentation zum Download

EffizientNutzen - Reparatur-Service für Elektrogeräte Carsten Eichert (RITTEC Umwelttechnik) Präsentation zum Download

UpZent - Kleinmöbel aus Gewerbeabfällen Tobias Gruben (HS Trier, Campus Birkenfeld) Präsentation zum Download

RessProKA - Die Wand kehrt zurück zum Hersteller Dirk Klöpper (IWARU, FH Münster) Präsentation zum Download

 

FAZIT: Aus den Vorträgen und der anschließenden Diskussion zeichnen sich folgende Handlungsfelder im Hinblick auf die Anforderungen zur Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle ab:

Digitaler Produktpass

Bei jedem Geschäftsmodell, das auf Wiederverwendung, andere Nutzung, hochwertige Verwertung gebrauchter Produkte zielt, sollten die Zusammensetzung und die bisherige Nutzung des Altprodukts bekannt sein. Die Information muss also mit dem Produkt bis zum letzten Nutzer und von dort bis zur Abfallphase „wandern“. Technische Möglichkeiten für die Verfolgung gibt es – nur wenn diese verpflichtend eingeführt werden, werden solche Modelle in großem Umfang erfolgreich sein.

Geschäftsmodelle als Prokukt-Service-Systeme (PSS)

Zur Behebung des Informationsdefizits gibt es eine zweite Lösung: Der Hersteller / Händler bleibt Eigentümer und bekommt ein ihm bekanntes Altprodukt zurück. Dies sind in der Regel Geschäftsmodelle auf Basis von Produkt-Service-Systemen (PSS) - im Sinne der Ressourcenschonung hoch interessant. Folgende Probleme müssen – je nach Modell – gelöst werden:

Finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen

Wenn weitere Akteure z.B. für komplementäre Dienstleistungen beteiligt werden müssen, sind zusätzliche Kosten aufzufangen und mögliche Gefährdungen des Modells durch „Trittbrettfahrer“ zu beachten.

Wenn der Transfer von Daten entlang der Wertschöpfungskette in Produkt-Service-Systemen auf Widerspruch eines Beteiligten stößt, kann z.B. die Weitergabe von Betriebsdaten durch den Käufer an den Produzenten der jeweiligen Maschine, kann das Geschäftsmodell scheitern. Datentransfer sollte daher frühzeitig zwischen Hersteller / Verkäufer und Kunden vereinbart werden.

Akzeptanzförderung für rezyklathaltige Produkte

Bei privaten Kunden stoßen der Einsatz von Rezyklaten in neuen Produkten, die Zweitnutzung von Geräten oder Textilien auf erhebliche Vorbehalte. Das „Produkt aus Abfall“ muss chic und begehrenswert werden. Wir brauchen ein entsprechendes Marketing auf breiter Front.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern der Veranstaltung für die sehr interessante Vorstellung der jeweiligen Projekte.