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Digitaler Diskussionsabend von DGAW und BDE zum Verpackungsmarkt am 30.04.2025

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Großes Interesse an aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen durch PPWR

Berlin, 05.05.2025 - Den aktuellen Entwicklungen rund um die PPWR und ihre nationale Umsetzung widmete sich ein digitaler Diskussionsabend am 30.04.2025, der gemeinsam von BDE und DGAW unter der Leitung von Dr. Andreas Bruckschen (stv. Hauptgeschäftsführer des BDE e.V.) und Dr. Anno Oexle (okl & Partner/DAGW-Vorstand) veranstaltet wurde. Der BDE hatte sich bereits im Vorfeld umfassend mit der PPWR beschäftigt und praxisgerechte Lösungen zur nationalen Umsetzung eingefordert.

In seiner Einführung in den rechtlichen Rahmen zeigte Lars Otto (okl & Partner) auf, welche komplexen Herausforderungen durch die Umsetzung der PPWR und die erforderlichen Anpassungen der bestehenden Gesetzgebung auf die Branche zukommen.

VBS-Präsident Stefan Böhme beleuchtete im Anschluss die Neuregelungen im Bereich Gewerbe-, Industrie- und Handelsverpackungen, insbesondere im Hinblick auf die Erhaltung und Weiterentwicklung bestehender, erprobter und gut funktionierender marktwirtschaftlicher Strukturen, die aus Sicht des BDE die neuen rechtlichen Vorgaben bereits sehr gut erfüllen.

„Die Umsetzung der PPWR erfordert eine enorme Kraftanstrengung aller beteiligten Experten. Ohne recyclinggerechtes Design wird es nicht gehen“, so das Fazit von Gunda Rachut, Vorständin der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) in ihrem Vortrag Recyclinggerechtes Design - Vom Mindeststandard zum Standard. Besonders nach 2030 zeichnen sich aus ihrer Sicht deutliche Unsicherheiten für die Hersteller ab.

Dr. Anno Oexle gab in seinem Vortrag Einblicke in das Thema Mindestrezyklatquoten im neuen Verpackungsrecht - Chancen und Herausforderungen. Er wies unter anderem auf die Komplexität der Regelungen zu Mindestquoten und offene Vollzugsfragen, besonders im Hinblick auf die Importthematik hin. Sein Fazit: „Die PPWR wird dem Rezyklatmarkt und der Entwicklung von innovativen Recyclingtechnologien sicherlich einen Schub geben. Ob die Fernziele der Quoten (Ressourcenschutz, Emissionsreduzierung) erreicht werden, und bis zum 01.01.2030 genug Rezyklate zur Verfügung stehen, die zur Quotenerfüllung geeignet sind, bleibt abzuwarten“.

In seinem abschließenden Beitrag Reformen des § 21 - Das Fondsmodell und seine Alternativen schilderte Jens Nießmann (Reclay Systems GmbH) die Möglichkeiten einer Ökomodulation durch die in §21 VerpackG geforderten Beteiligungsentgelte. Er warb eindringlich für das Modell der Entgeltspreizung als Alternative. Das Modell gewährleiste eine aufkommensneutrale Finanzierung bei einfacher und praktikabler Umsetzung. Die Kontrolle und Datenkonsolidierung solle dabei auch zukünftig bei der ZSVR liegen.

Einig waren sich alle Referenten in der Forderung einer bürokratiearmen, effizienten und schlanken Umsetzung der zukünftigen Vorgaben.

„Es sind erhebliche Anstrengungen und ein intensiver Austausch auf allen Fachebenen erforderlich, um die ambitionierten Ziele der PPWR umzusetzen“, so das Fazit von Dr. Andreas Bruckschen. „Die hohe Teilnehmerzahl verdeutlicht das große Interesse an diesem komplexen Thema, das voraussichtlich in einer Folgeveranstaltung erneut aufgegriffen wird.“

Die Pressemitteilung des BDE finden Sie hier.

Die Vortragsfolien können über die Geschäftsstellen der DGAW und des BDE angefordert werden.

Birte Turk