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Ersatzbrennstoffe – quo vadis

Pressemitteilungen

Keiner weiß derzeit so ganz genau, wohin die Reise bei den Ersatzbrennstoffen gehen wird. Um dies etwas aufzuklären, führte die DGAW e.V. in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule in Trier (Institut für Abfalltechnik und Ressourcensicherung) eine Vortragsveranstaltung durch.



Dabei stellte zunächst Herr Dipl.-Ing. Bernd Becker vom Abfallentsorgungsbetrieb des Kreises Minden-Lübbeke die dort verwendete Energos-Anlage zur thermischen Verwertung von Ersatzbrennstoffen vor. Diese neue und bislang nur in wenigen Anlagen zum Einsatz kommende Technologie versetzt den Abfallentsorgungsbetrieb in die Lage, die dort erzeugten Ersatzbrennstoffe komplett mit einem hohen Wirkungsgrad zu verwerten. Er machte deutlich, dass der unmittelbare Einsatz von Ersatzbrennstoffen zu einer kostengünstigen Lösung für den Abfallentsorgungsbetrieb führt. Dabei sind jedoch die spezifischen Bedingungen des Energieabnehmers zu beachten.



Herr Geschäftsführer Rudolf Franzmann von der Firma Hafner GmbH erläuterte an Hand von ausgeführten Beispielen, welche Techniken zur Verwertung von Ersatzbrennstoffen auch bei kleineren Anlagen möglich sind und mit Erfolg in der Praxis umgesetzt wurden. Er machte deutlich, dass die Technologien für die dezentralen Anwendungen von Ersatzbrennstoffen großtechnisch zur Verfügung stehen.



Herr Prof. Dr. Gerhard Rettenberger identifizierte schließlich die Bedingungen, die die zukünftige Entwicklung des Einsatzes von Ersatzbrennstoffen beeinflussen werden. Dabei wird es nicht darum gehen, welche Kapazitäten noch zugebaut werden. Danach dürfte der Ersatzbrennstoffmarkt zukünftig ein Weltmarkt sein, der Ersatzbrennstoffe über kurz oder lang international lenken wird. Dabei wird es zusätzlich auch um die Frage gehen, ob die stoffliche Verwertung oder die thermische Verwertung zukünftig vorherrschen werden. Kurzfristig dürfte die thermische Verwertung vorherrschend sein.

Bei weiteren energieeinsparenden Maßnahmen dürfte auf die Dauer jedoch die stoffliche Verwertung überwiegen, sodass sich hierauf sowohl Erzeuger von Ersatzbrennstoffen, als auch Abnehmer von Ersatzbrennstoffen einstellen müssen.



Somit schloss die Veranstaltung mit einem optimistischen Ausblick auf die derzeitige Verwertung von Ersatzbrennstoffen ab, wenngleich dies auch mit der Erwartung verbunden ist, dass in der Zukunft die Bedeutung von Ersatzbrennstoffe zu Gunsten einer stofflichen Verwertung mit großer Wahrscheinlichkeit wieder zurückgehen wird.